Ein Volk ist nur soviel wert, wie es seine Toten ehrt“

Getreu diesem Leitspruch folgten vor einigen Tagen Kameraden ihrem Befehl des Gewissens, um an die festgehaltenen, gefolterten und ermordeten Kriegsgefangenen vor und nach dem 8. Mai 1945 zu erinnern. Es wurden in der Region rund um Remagen Örtlichkeiten aufgesucht, die im direkten Zusammenhang mit dem Leid und dem Mord an der deutschen Bevölkerung stehen.
Dort angekommen wurden Grabkerzen und Fackeln aufgestellt und entzündet. An jedem Ort wurde eine Gedenkminute für die Opfer der sogenannten „Befreiung“ abgehalten. Aufgesucht wurden folgende Örtlichkeiten:

Die Ludendorff-Brücke, als so genannte Brücke von Remagen bekannt, war eine Eisenbahnbrücke über den Rhein zwischen Remagen und Erpel. In der Schlussphase des Zweiten Weltkrieges stellte sie den ersten alliierten Übergang über den Rhein dar. Die strategische Bedeutung dieser Brücke wurde von General Eisenhower wie folgt beschrieben :“Die Brücke ist ihr Gewicht in Gold wert!“

In Oberwinter, einem Ortsteil von Remagen, steht in unmittelbarer Nähe zur B9 ein Kriegerdenkmal, das an die Gefallenen beider Weltkriege erinnert. Das Denkmal besteht aus einem viereckigen Turm, welcher mit eisernen Kreuzen und einem Landserhelm geschmückt ist. EHRENMAL_OBERWINTER_XDieser Turm trägt die Inschrift :„Unseren Helden zum Gedenken“. Davor befindet sich eine Art rechteckiger Altar mit den Namen der gefallenen Söhne des Ortes.

In Unkelbach, ebenfalls ein Ortsteil von Remagen, befindet sich auf dem Gelände der dortigen Kirche ein Ehrenmal für die gefallenen Helden des Dorfes. EHRENMAL_UNKELBACHDas Denkmal ist größtenteils aus Basaltsäulen erbaut. Basalt spielt in der Geschichte von Unkelbach, wegen des ehemaligen Steinbruchs dort, eine große Rolle und findet sich so auch in dem Ortswappen wieder. Auf diversen Tafeln rund um das Denkmal befinden sich die Namen der gefallenen und vermissten Söhne.

In den Ahrwiesen am Ortsrand von Bad Bodendorf liegt ein Soldatenfriedhof, auf dem über l000 deutsche Soldaten begraben sind, die von April bis Juli 1945 in den Gefangenenlagern bei Remagen und Sinzig gestorben sind. SOLDATENFRIEDHOF_BAD_BODENDORFAuf dem Friedhof selbst stehen Kreuze zur Erinnerung an die Verstorbenen. Wenn man seinen Blick auf den Boden richtet, sieht man dass es sich um Reihengräber handelt. So sind in den Erdboden Metallplatten eingelassen, auf denen die Daten der Toten stehen.
Da es in den Rheinwiesenlagern üblich war, die Internierten nicht zu registrieren, liest man sehr oft die Inschrift „Unbekannt“.

Die Kapelle Schwarze Madonna steht zwischen Remagen und Kripp mitten in dem ehemaligen Lagerareal des Rheinwiesenlagers von Remagen. SCHWARZE_MADONNA_REMAGENIn der Kapelle selbst befindet sich auf einer Stele ein Nachbau der „schwarzen Madonna“.
Diese hat der dort internierte
Professor Adolf Wamper in seiner Lagerzeit aus Lehm geformt. Laut Angabe des ehemaligen Bürgermeisters von Remagen, sei es die bis heute einzige Kapelle in Deutschland, die an ein Kriegsgefangenenlager erinnert.

Ergänzung:
In der Nacht vom 10. auf den 11.11.2013 wurden in Remagen und den umliegenden Ortschaften offensichtlich weiße Kreuze aufgestellt. KreuzAufAm Montagmorgen sah man an gut frequentierten Plätzen etliche Kreuze, welche an die internierten und ermordeten Soldaten der Rheinwiesenlager erinnerten. Selbst an der Schwarzen Madonna fand man mehrere mahnende Kreuze vor.KreuzMadonna Auf den Kreuzen war zu lesen:
„Ein Volk ist nur soviel wert, wie es seine Toten ehrt“
„Unbekannter Soldat“KreuzUnbek„Ihr Opfer – unser Auftrag“
„1.000.000 Tote rufen zur Tat“
Weiter befand sich an jedem Kreuz ein Aufruf, am 23.11.2013 am Trauermarsch in Remagen teilzunehmen.